Plötzlich 50! - und das an meinem 49 Geburtstag

Oder: Wie ich an einem Geburtstag plötzlich zwei Jahre älter wurde.

Heute ist mein Geburtstag. Ich werde 49 Jahre. Und das ist – sagen wir mal – nicht ganz einfach zu verdauen. Nicht nur, weil die 50 damit bedrohlich nah ist, sondern weil ich Menschen in diesem Alter immer als „richtig alt“ empfunden habe. Und das passt so gar nicht zu meinem Selbstbild.

In meinem Kopf sind 50-Jährige nämlich ganz klar definiert: etwas aus der Form, grauhaarig, mit praktischer Kurzhaarfrisur.

Tja … nun. Wenn ich ehrlich bin, bin ich mittlerweile auch nicht mehr ganz in Topform. Meine Haare wären ohne regelmäßige Friseurbesuche ziemlich grau. Und die Länge hat sich inzwischen auch auf Schulterhöhe zurückgezogen.

Mist. Nach meiner eigenen Definition bin ich also … genau so eine 50-Jährige.

Aber in mir drin? Da ist mein Alter irgendwann nach der Volljährigkeit stehen geblieben.

Und mit dieser kognitiven Dissonanz muss ich jetzt erst mal zurecht kommen.

Besonders hilfreich war da der nett gemeinte Kommentar meiner Kollegin nicht gerade, die mir fürs fünfzigste Lebensjahr alles Gute wünschte.

Warte mal. Fünfzigstes Lebensjahr?

Heißt das, ich bin jetzt quasi schon 50?

Zack, über Nacht nicht nur 49 geworden, sondern direkt eine Altersstufe weitergerutscht.

Auf diesen Schrecken braucht man erst mal ’nen ordentlichen Drink.

Zum Glück zählt am Ende nicht, wie alt man ist, sondern wie man sich fühlt.

Also hotten wir zu 80er-Hits durch eine laue indische Mainacht, trinken Bowle mit Honigmelone, erfrischen uns im Pool und reden über Gott, die Welt und was wir hier so alles skurriles erleben. Kein Gedanke ob das Wetter wohl hält, keine Sorgen wie man Heim kommt, denn der Fahrer wartet ja im Hof.

Und plötzlich spielt es gar keine Rolle mehr, welche Zahl gerade gefeiert wird.

Hauptsache, man feiert.

Und das – das geht in Indien ganz wunderbar.