Wir fahren in moderater Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde durch die zunehmend trockener werdende Landschaft. Die Landschaft auf dem Weg nach Mandawa erinnert an die Toskana mit ihren sanften Hügeln, der fruchtbaren braunen Erde und den kleinen Bäumen.
Kaum haben wir die Grenze zu Rajasthan hinter uns gelassen begegnen einem beeindruckend große Kamelkarren auf der Straße. Die Kamele ziehen die Karren, die mit Ziegelsteinen beladen sind, in gemächlicher Geschwindigkeit. Am Straßenrand sind Ziegenhirten unterwegs, die mit einem Stock bewaffnet ihre Ziegen vor sich hertreiben und Frauen in bunten Saris, die alles mögliche auf dem Kopf tragen. Angefangen von großen silbernen Schalen mit dem Geschirr des morgendlichen Abwasches, großen Bündeln Grünzeug bis hin zu vollen Säcken unklaren Inhaltes. Diese Art Lasten zu tragen, hat schon fast etwas majestetisches, wie sie in aufrechter Haltung mit den großen Bündeln auf dem Kopf an der Straße entlangschreiten.
Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel, einen Maharadschapalast. Die Kulisse ist beeindruckend. Als abends noch der Muezzin zum Gebet ruft, fühl ich mich wirklich wie in 1001 Nacht.
Mandawa ist eine kleine Stadt, die früher über durchreisende Karawanen zu Wohlstand kam. Diesen Glanz der vergangenen Tagen spürt man in den Gassen und den alten Gebäuden. Es gibt mehrere „Havelis“, Häuser reicher Händler, mit reich bemalten Räumen. Einen, an dem die Wand teilweise mit echtem Gold bemalt wurde, besichtigen wir noch. Auch hier erahnt man die damalige Pracht, heute ist die Farbe an vielen Stellen der Wand abgeblättert, so dass die Szenerie nur noch einen Schatten des Prunkes bietet wie es früher wohl einmal war.
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