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Krank in Delhi - Mit Fieber im Bett und trotzdem rundum versorgt

  • Autorenbild: Kerstin Tscherpel
    Kerstin Tscherpel
  • vor 14 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit

Warum Kranksein hier in New Delhi angenehmer ist als in Deutschland, und was das Handy damit zu tun hat?


Ich erinnere mich noch mit Schrecken, wie es war, wenn ich in Deutschland von einem Virusinfekt niedergestreckt wurde und krank im Bett lag. Die Kinder mussten trotzdem versorgt und zur Schule gefahren werden. Was bedeutete, dass ich trotz Fieber elend und frierend aus dem Haus musste. Damit nicht genug. Um an die gesundende Hühnersuppe zu kommen, musste ich mich selbst in die Küche stellen und Gemüse schnippeln und kochen, und wehe, ich hatte nicht alle Zutaten parat. Dann gab’s eben keine Hühnersuppe.

Zum Glück hat mein Mann die Kinder und mich dann versorgt. Den absoluten Zusammenbruch gab es, wenn er auch noch krank war. Dann musste ich hoffen, dass sich meine Mutter erbarmte und sich auf die Reise machte, um uns zu versorgen.


Hier in Delhi ist das alles anders. Morgens schaut mein Mann, dass sich unser Kleiner schulfertig macht und dann übergeben wir ihn an den Fahrer. Der bringt ihn sicher und wohlbehalten zur Schule und nach der Schule auch wieder nach Hause.


Unsere Maid kommt, räumt auf und putzt und das Einzige, was ich tun muss, ist mir ab und zu ein Tässchen Tee aufzubrühen. Da ich zum Glück nicht so schlimm krank bin, überlege ich noch etwas zu arbeiten. Das ist mit dem Laptop im Bett aber ungemütlich. Also ordere ich einen höhenverstellbaren Betttisch bei Blinkit. Lieferung: 15 Minuten. Preis: umgerechnet etwa 15 Euro. Komfort: sofort gesteigert.

Mein neuer Arbeitsplatz.
Mein neuer Arbeitsplatz.

Mittags bekomme ich Hunger und suche mir auf Zomato eine Suppe aus. Hühnersuppe, Gemüsesuppe oder Thupka, eine tibetische Variante, bei der man sich mit jedem Löffel gleich gesünder fühlt. Die warme Mahlzeit wird in 20–30 Minuten an die Wohnungstür geliefert, und ich bin sehr froh, dass ich dafür nicht in die Küche stehen musste, um sie mir selbst zu kochen. Und weil meine Kinder natürlich auch Hunger haben, bestellen wir gleich noch mit, jeder das, was er gerade mag. Denn in dem überwältigenden Angebot von Zomato bleiben wirklich keine Wünsche offen.

Nachmittags stelle ich fest, dass mir der Tulsi Tee ausgeht. Tulsi ist indischer Basilikum, der fast bei jeder Beschwerde hilft und damit der ultimative Gesundheitstee. Kein Problem. Dank Blinkit ist in 8 Minuten eine neue Packung da.

Ich frage mich mal wieder, wie das möglich ist. Wäre ich selbst losgefahren, hätte das locker doppelt so lange gedauert – ganz zu schweigen von dem Aufwand. Das ist eines der vielen großartigen Phänomene hier in Delhi. Die Stadt ist zwar laut, chaotisch und dreckig – aber die Logistik ist ein Traum.


Durch den komfortablen Service kann ich also bequem und rundum versorgt den Tag im Bett verbringen, mich erholen und mein Mann wird auch nicht überstrapaziert. Nur eines darf nicht passieren: Mein Handy darf nicht ausfallen. Denn ohne läuft hier nichts – keine Suppe, kein Tee, kein Betttisch.


In Delhi ersetzt das Smartphone nicht nur den Einkauf, sondern ein Stück weit auch eine Pflegekraft oder meine Mutter. Mit der telefoniere ich stattdessen über Videocall und lasse mir aus 6000 km Entfernung gute Besserung wünschen.

Denn das kann selbst Delhi mit seinen großartigen Servicediensten nicht ersetzen.

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