top of page
AutorenbildKerstin Tscherpel

Mitzi

Wir haben uns ein Kätzchen angeschafft. Laut Anbieter im Internet eine reinrassige Perser.

Meine Tochter brauchte einen emotionalen Ausgleich zur Schule, da die dazu neigt, sich wegen des bevorstehenden Abiturs völlig verrückt zu machen.


In Deutschland habe ich immer normale europäische Kurzhaarkatzen bevorzugt. Diese haben wir auch rausgelassen ohne Sorge, dass sie uns abhanden kommen. Meistens haben wir die Kätzchen aus Auffanghilfen oder von Privatleuten bekommen. Daher kam mir die Bestellung eines Tieres aus dem Internet sehr fragwürdig vor. Die Bedingungen hier in Indien mit den ganzen wilden Straßenhunden und Katzen sind doch ganz anders. Somit sollte es eine Wohnungskatze werden und dafür eignen sich die indischen Straßenkatzen wohl eher nicht. Die Katzen in den Tierläden werden unter erbärmlichen Bedingungen gehalten, sind meist krank und wir wollten dieses System keinesfalls unterstützen. Also blieben nur die Internetanbieter mit ihren reinrassigen Katzen.


Diese haben dann so klangvolle Namen wie "MyKitten". Die Komminkation mit dem Anbieter läuft über WhatsApp. Hier bekommt man Fotos und Videos der zur Verfügung stehenden Welpen und sucht sich dann eins aus. Für eine gesunde Perser mit Impfung und Entwurmung, Lieferung im Transportkorb bis vor die Haustür und Starterkit zahlt man dann knapp 300,- €.

Nach Verhandlungsabschluß bringt uns der Bote unser neues Kätzchen direkt nach Hause.

Die Kleine macht einen fitten Eindruck und sieht aus wie ein lebendiger, grauer Staubfussel. An ihrem weichen langen Fell bleiben auch sämtliche Staubfussel hängen, die trotz Putzfrau doch noch unter unseren Möbeln hängen.

Meine Tochter nennt sie Ivy, obwohl wir sie alle Mitzi rufen. Jetzt hüpft sie aufgedreht durch unsere Wohnung und greift unsere Zehen oder den Wischer der Putzfrau an, wenn man nicht genug mit ihr spielt.

Ob es sich bei unserer Katze tatsächlich um eine reinrassige Perser handelt bezweifle ich allerdings. Der einzige Nachweis ist die Bestätigung des Tierarztes auf ihren Papieren. Ihre Eltern sind nicht angegeben, so wie man das in Deutschland von reinrassigen Tieren kennt. Ich bin darüber aber ganz froh, weil ihre Nase zum Glück auch normal aussieht und nicht so eingedrückt, wie das ja für Perser normalerweise üblich ist. Somit müssen wir uns schon keine Sorgen machen, wenn wir mit ihr fliegen, da sie normal atmen kann. Meine Tochter hat jetzt wieder etwas Felliges zum Betuen und kämmt Ivy mit Hingabe. Sie hat ihr sogar schon kleine Kunststücke wie Sitz und Pfötchen beigebracht. Damit sind die 300,-€ eine gute Investition gewesen.



40 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Beitrag: Fotos
Beitrag: Pro Gallery
bottom of page