Obwohl ich abgefĂŒlltes Kokosnusswasser bislang eklig fand, habe ich mir vorgenommen, hier am Strand frisches Kokosnusswasser direkt aus bzw. in der Kokosnuss zu probieren. Das soll ja so gesund sein, wegen der ganzen Elektrolyte und so. Und das frische Kokosnusswasser soll ja auch viel besser schmecken. Also werde ich nochmal einen Versuch wagen.
Als ich den Kellner nach frischer Kokosnuss frage, erhalte ich die ĂŒberraschende Antwort, dass sie keine hĂ€tten. Die nĂ€chsten gĂ€be es erst in einem Dorf drei Kilometer entfernt. Ich schaue ihn irritiert an und dann nach oben in die ganzen Kokosnusspalmen, die voller KokosnĂŒsse sind. Mein Mann wĂ€re fast von einer erschlagen worden. Ich frage ihn, ob das denn hier keine KokosnĂŒsse wĂ€ren. Er antwortet: âDoch.â Aber die wĂŒrde niemand ernten. Ich bin enttĂ€uscht und frage, warum. Daraufhin erzĂ€hlt er mir, dass vor 10-15 Jahren alle in seinem Dorf auf die Palmen klettern konnten, um die NĂŒsse zu ernten. Heute wĂ€ren die Leute aber faul geworden und das könne kaum einer mehr. Da die Palmen echt hoch sind, kann ich mir gut vorstellen, dass das schwierig ist. Manche Palmen besitzen in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden Kerben, um das Klettern zu erleichtern. Er versichert mir, sich zu kĂŒmmern und welche zu besorgen.
Wie es der Zufall will, finde ich beim abendlichen Strandspaziergang eine angespĂŒlte Kokosnuss am Strand. Voller Begeisterung prĂ€sentiere ich dem Resortmitarbeiter meine Kokosnuss und frage, ob die den trinkbar ist. Er teilt mir mit, dass meine gesammelte Kokosnuss reif sei und man eigentlich die grĂŒnen Unreifen zum Trinken nimmt. Dann holt er das Hackbeil aus der KĂŒche und beginnt, die Kokosnuss zu bearbeiten. Zuerst wird der Bastmantel abgetrennt und dann die eigentliche Nuss geöffnet. Dies macht er, indem er mit der RĂŒckseite des Beils einmal ringsherum auf die Nuss klopft. Die dann plötzlich in zwei HĂ€lften aufspringt. Das Kokosnusswasser wird in dem darunter stehenden Glas aufgefangen. Es schmeckt sĂŒĂ und lecker. Zum Nachtisch gibt es dann noch das Kokosnussfleisch.đ
SpĂ€tabends wird dann tatsĂ€chlich noch ein Strunk mit lauter grĂŒnen KokosnĂŒssen geliefert. Jeder Gast kommt nun in den Genuss von frischem Kokosnusswasser. Mein Mann muss drei StĂŒck trinken, weil er es nicht schafft âNeinâ zu sagen. SchlieĂlich ist der Resortmitarbeiter jetzt total stolz, die KokosnĂŒsse fĂŒr uns besorgt zu haben.
Ich genieĂe meine am Morgen und stelle fest, dass es zwar besser schmeckt als das abgefĂŒllte Kokosnusswasser, aber nicht so lecker wie das der reifen Kokosnuss. DafĂŒr hat man aber in einer grĂŒnen Nuss bestimmt die dreifache Menge FlĂŒssigkeit.
Mein ResĂŒmee ist, dass die selbstgesammelten NĂŒsse immer noch am leckersten sind. Daher halte ich jetzt neben den Shiva-Augen auch immer Ausschau nach angespĂŒlten KokosnĂŒssen bei meinen StrandspaziergĂ€ngen.
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