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Nachhaltigkeit in Indien

Autorenbild: Kerstin TscherpelKerstin Tscherpel

Nachhaltigkeit ist nicht das, was ich zuerst mit Indien verbunden habe. Überraschenderweise gibt es hier aber Dinge, in denen Indien in puncto Nachhaltigkeit meiner Ansicht nach klar vor Deutschland liegt.


Bestellt man beispielsweise Obst, das gerade keine Saison hat, wie Erdbeeren oder Orangen, gibt es das auch nicht. Auch nicht im 5 Sterne Hotel.

Zum Leidwesen meiner Jungs gibt es auch keine Plastiktrinkhalme. Das hätte ich nicht gedacht.


Aber mit Abstand am nachhaltigsten ist der Umgang mit Möbeln hier. Ist gibt hier Verkaufsstellen für Möbel, die sich auf den Verkauf gebrauchter Möbel und Deko spezialisiert haben. Diese wird dort von Hand aufgearbeitet, abgeschliffen und neu gestrichen. Und wenn ich von Hand sage, ist das wortwörtlich zu verstehen. Die Inder tragen sogar den neuen Lack mit ihren Fingern auf, anstatt mit einem Pinsel.

Der Ort, an dem das stattfindet, ist ein offenes Gelände mitten im Viertel, das notdürftig überdacht ist. Die Möbel sind so angeordnet, dass sie schmale Gänge freilassen und links und rechts daneben schlecht sortiert gestapelt sind.

Ein Gang nach dem anderen bieten den Blick auf Betten, Beistelltischchen, Kommoden, Tische, Stühle usw. in unterschiedlichster Erscheinung. Mache Möbel sehen top restauriert aus, andere wie neu, man sieht aber auch völlig eingestaubte Alte. In den Möbeln stehen überall Vasen, Skulpturen, Spiegel, Bilder und Uhren. Ich hab sogar ein uraltes eingestaubtes Grammophon in einem Gang entdeckt.

Das ganze ist so groß und chaotisch, dass es mich an den Raum der Wünsche bei Harry Potter erinnert hat, wo sämtliche Dinge versteckt waren.

Ich bin total begeistert von dem Ort und den vielen Schätzen, die man hier entdecken kann. Natürlich nach Aussage der Inder dort alles aus Teak!

Hakt man nach, ob das tatsächlich Teakholz ist und nicht etwa Shisham (eine Art Rosenholz), wird auch das bejaht. So dass der Eindruck entsteht, dass der Verkäufer einfach alles bejaht, was er denkt, dass ich hören will und mich eigentlich gar nicht versteht. Aber dafür ist es ja secondhand.


Gekauft haben wir letztendlich nur ein gebrauchtes Maßband, das eigentlich nicht zum Verkauf stand. Die 50 Rupien, die wir dafür boten, wollte der Verkäufer erst nicht annehmen. Wir haben aber darauf bestanden und sind jetzt stolze Besitzer eines gebrauchten, leicht angerosteten, ausziehbaren Maßbandes. Dieses verschafft uns die Möglichkeit, unsere Möbel selber zu vermessen und nicht schwierig feet in Meter umrechnen zu müssen.


Wahrscheinlich gab es keinen Kauf, der die Inder dort mehr irritiert hat.


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