Gestern Nacht hat es ziemlich viel geregnet. Nicht wirklich verwunderlich wenn man berücksichtigt, dass wir immer noch in der Monsunzeit sind. Als wir dann tagsüber unterwegs waren, waren auch tatsächlich die Straßen teilweise überflutet und das Wasser ist auch aus einzelnen Kanaldeckeln gesprudelt. Der Verkehr war dadurch auch beeinträchtigt und war noch langsamer als gewöhnlich.
Überrascht war ich als mein Mann mir heute beim Frühstück dann mitteilte, dass das gestrige Regenereignis wohl als Naturkatastrophe in manchen Medien verbreitet wird. Von einem außer-gewöhnlichen Notzustand konnte ich gestern aber nichts feststellen. Auch unsere Maid meinte, dass das immer mal wieder vorkommen würde und die Inder deswegen bei Regen auch eher zu Hause bleiben würden.
Das erklärt auch die für mich äußerst irritierenden Anrufe unseres Maklers, ob wir trotz des Regens Wohnungen besichtigen wollen würden.
Ich komme zu dem Schluß, dass es a) hier in Delhi nicht oft viel regnet und b ) das Abwassersystem auch nicht entsprechend ausgebaut ist. Verwunderlich find ich das trotzdem, da die Regenmenge im deutschen Vergleich nicht besonders viel war und ich das als mäßigen Regen eingestuft hätte.
Also weit davon entfernt von dem, wie ich mir Monsun vorstelle oder auch von dem was in Deutschland unter starken oder heftigen Regen zu verstehen ist. Wenn hier so viel Regen runterkäme wie im Ahrtal stünde wirklich ganz Delhi unter Wasser und es wäre eine Katastrophe. Bloß gut, dass wir im Hotel im dritten Stock unsere Zimmer haben.
Wenn man bedenkt, dass der Monsun ein jährliches Ereignis ist, scheint der Handlungsdruck in Delhi nicht wirklich groß zu sein. Daher ist die Strategie entweder zu Hause zu bleiben oder eben durch überschwemmte Straßen zu fahren also ausreichend.
Ob ich beim nächsten Regen wohl auch begründet zu Hause bleiben kann und nicht zur Schule muss?
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